Lord Byron's Neufundländer 'Boatswain'
George Gordon Noel Byron, 6. Baron Byron (* 22. Januar 1788 in London; † 19. April 1824 in Messolongi, Griechenland), bekannt als Lord Byron, war ein britischer Dichter. Wie sehr Lord Byron Hunden zugetan war, lässt sich auch aus dem Zitat auf dem Grabmal für seinen Hund ‚Boatswain‘ im Park seines Schlosses in Newstead Abbey, England erahnen. Diese Epitaph widmete er seinem treuen Begleiter:
Epitaph to a dog / Grabinschrift für einen Hund
Nahe dieser Stelle sind die Gebeine beigesetzt von einem
der Schönheit ohne Eitelkeit besaß, Stärke ohne Anmaßung,
Mut ohne Bösartigkeit, und alle Tugenden des Menschen ohne seine Laster.
Dieses Lob, die nichts sagende Schmeichelei wäre,
wenn über menschlicher Asche eingraviert,
ist aber nur ein Tribut in Gedenken an ‚Boatswain‘
einen Hund der in Neufundland im Mai 1803 geboren wurde
und der starb in Newstead am 18. November 1808
Bild oben : Das Grabmal für 'Boatswain' im Schloss Newstead Abbey. Bild links: Lord Byron’s zweiter Neufundländer ‚Lyon‘, der auf seiner letzten Reise nach Griechenland bei ihm war und der Byron‘s Sarg zurück nach England begleitete. © Nick Hugh McCann
Wenn heim zur Erd' ein stolzes Weltkind geht,
Das Ruhm nicht kennt, Geburt nur einst gebläht,
Zahlt Bildners reiche Kunst des Weh's Tribut
Und schmucke Urnen melden, wer dort ruht.
Wenn Alles aus, ersieht man an dem Grab,
Nicht was er war, nein! wie er sich einst gab.
Jedoch der Hund, des Menschen treuster Freund,
Der stets zuerst beim Gruß und Kampf erscheint,
Des ehrlich Herz ganz seinem Herrn gehört,
Der für ihn ficht und lebt und sieht und hört,
Geht ungeehrt und ungeschätzt zu Grab,
Man spricht die Seel', die er gezeigt, ihm ab.
Der Mensch jedoch will hochgewürdigt sein
Und einen Himmel für sich ganz allein.
O Mensch! der kaum die Stunde hat in Pacht,
Beschmutzt durch Knechtschaft und verderbt durch Macht,
Mit Ekel lässt dich, wer dich recht erkennt,
Belebten Staub's gemeines Element!
Lust ist dein Lieben, deine Freundschaft Trug,
Dem Lächeln Heucheln, deine Worte Lug.
Schlecht von Natur, schön durch des Namens Zier,
Könnt' dich beschämen jed' verwandtes Thier.
Geht, die ihr diese simple Urne schaut!
Ihr klagt doch nicht um diese biedre Haut.
Der Stein deckt eines Freundes Neste mir,
Ich kannte Einen nur – und der liegt hier.
Richard Wagner - ein wahrer Neufi-Liebhaber
Wilhelm Richard Wagner (* 22. Mai 1813 in Leipzig; † 13. Februar 1883 in Venedig) war nicht nur ein berühmter Komponist, Dramatiker, Dichter, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent. Richard Wagner war auch sein Leben lang ein Hundefreund und insgesamt besaß er vier Neufundländer, von denen einige sogar im Garten der Villa Wahnfried in Bayreuth begraben sind.
Robber, Neufundländer, 1837 – ca. 1840
Robber war in Riga, auf hoher See und in Paris, wo er verschwand. Wagners bekamen den Robber von dem russischen Offizier von Meck als Geschenk, da dieser alsbald Minnas Schwester heiraten wollte. Nach seinem Tod bekam Robber ein Denkmal.
Russumuck, Ruß genannt, Neufundländer, 1866-1875
Ruß war ein schwarzer Neufundländer mit weißer Brust und weißen Pfoten. Im Februar 1866 brachte Vreneli Weitmann, Wagners Haushälterin, Ruß „für einen Tag zur Probe“. Einmal rupfte er einem stolzen Pfauenmännchen sämtliche Schwarzfedern aus. Es war Wagners Lieblingshund, darum bekam er eine Grabstätte im Garten der Villa Wahnfried: „Hier ruht und wacht Wagners Ruß“.
Marco umgetauft in Marke, Neufundländerin (rabenschwarz), 1875-später als 1883
Da Marke, „das schwarze Untier“, einmal eine Henne packte und sie tötete, verlangten manche in Bayreuth, dass Wagners Hunde Maulkörbe tragen sollten. Auch im Bassin Wagners tobte er wild und packte einen Fisch. Wagners Rettungsversuche scheiterten, denn der Fisch war tot, worüber Wagner sehr wütend wurde.
Bianca, umgetauft in Brangäne oder Brange, Neufundländerin (weiß/schwarze), 1875-1880
Cosima Wagner schreibt in einem Tagebucheintrag: „Brange tötet eine Katze“, zudem versuchte sie auch einmal, den Pelzmantel von Wagner zu zerfetzen.